Das 4-V-Modell: Die vier Phasen einer Therapie
Ich hatte heute mit meiner Mutter (Psychotherapeuthin in Rente) ein Gespräch darüber, wie so eine Therapiesitzung aufgebaut ist.
Sie meinte, dass jede Therapie immer einen definierten Anfang und ein klares Ende hat (sonst wär's ja dauerhafte Lebens- oder Sozialbegleitung), und jede Therapie (und auch ein stückweit jede einzelne Therapiesitzung) konkret diese vier Phasen durchläuft:
- Vertrauen (kennen lernen, Vertrauen fassen, Auftragsklärung)
- Verstehen (Worum geht's denn wirklich? Wo drückt der Schuh? Aber auch: Ich verstehe mich selbst und meine Muster)
- Verändern (Maßnahmen beschließen, Schritte gehen)
- Verabschieden (den anderen ermächtigen und ermutigen, alleine weiterzugehen)
Wieder mal spannend zu sehen, wie viele Parallelen es zwischen Coaching und Therapie gibt 😅
Es soll keine neue Abhängigkeit geschaffen werden.
Das Wichtigste ist daher die Vermittlung von Perspektiven und Kompetenzen ("lehren zu fischen", "Hilfe zur Selbsthilfe"), damit man irgendwann den weiteren Weg auch selbständig beschreiten kann 👍
(Und ja, eine Transformation ist definitionsgemäß kontinuierlich und hört niemals auf 😀)
Die Phase der Verabschiedung ("wir machen uns überflüssig") ist hier ganz besonders wichtig und darf liebevoll und wertschätzend gestaltet werden.
Stell Dir nur mal vor, der Therapeut/Coach würde "vorzeitig abbrechen" und sagen "So, jetzt mach mal alleine weiter, und tschüss".
Dann ist ein Rückfall in die alten Muster doch prädestiniert, und das vorher aufgebaute Vertrauen ist futsch 🙈
Ich habe die vier Therapiephasen (so wie meine Mutter sie in ihrer Therapie verwendet und erklärt) in einer kleinen Illustration umgesetzt:
Fehlt noch ein wichtiger Schritt?
Oder kennst Du diese vier Schritte auch anderswo?
=> Schreib es in die Kommentare!
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